Langsam kribbelt´s…
(Karlsruhe) Kennt Ihr das? Die Vorbereitungen nähern sich dem Ende. Gleichzeitig rückt der große Wettkampftag näher und die Nervosität steigt. Kann ich es schaffen oder breche ich unterwegs zusammen? Komme ich ins Ziel oder ist das Rennen beendet, ehe es begonnen hat? Jetzt nur nicht krank werden. Bloß keine Verletzung mehr riskieren. Habe ich überhaupt gut genug trainiert oder war alles umsonst?
Nur noch 5 Trainingseinheiten
26 von 31 Einheiten sind absolviert. Noch 11 Tage. Ich bin dankbar, dass ich kein Training habe ausfallen lassen müssen. Und ebenso freue ich mich darüber, dass ich alles unverletzt überstanden habe. Am Donnerstag steht noch so ein “ätzendes” Intervalltraining an. Aber was habe ich nicht schon alles auf mich genommen, um am 23. September gut vorbereitet an den Start gehen zu können? Als es tagsüber so brütend heiß war, habe ich mir um 04.45 Uhr den Wecker gestellt, um meine Läufe planmäßig durchführen zu können. Boah, was für ein Erlebnis. Im Urlaub (Bayrischer Wald) lief ich plötzlich Höhenmeter, die ich in den letzten zwei Jahren zusammen genommen nie gelaufen bin. Und bei meinem Longrun am letzten Sonntag habe ich mich zeitmäßig so verschätzt, dass aus den geplanten zwei Stunden, zweieinhalb Stunden geworden sind. 3,5 km. So weit war ich noch von zuhause weg. Da kam ich an meine Belastungsgrenze, als ich den “letzten Rest” auch noch gelaufen bin. Immerhin hat mir diese Aktion das (gute) Gefühl gegeben, es am Wettkampftag wenigstens ins Ziel schaffen zu können 😉
Equipment, Ernährung und Erholung
Equipment
Seit ich am 17. Juli mit meiner Laufvorbereitung nach Trainingsplan gestartet bin, habe ich ordentlich aufgerüstet. Die AppleWatch (Gen1.)genügte nicht mehr den Ansprüchen, die ich mittlerweile an eine Laufuhr hatte. Deswegen bin ich zwischenzeitlich auf die Forerunner 235 umgestiegen. Tja, und mit meinen heißgeliebten Brooks, das merkte ich schon, wird auch kein Blumentopf mehr zu gewinnen sein. Deswegen habe ich mir rechtzeitig ein weiteres Paar Laufschuhe zugelegt und bin der Empfehlung des Fachberaters gefolgt. Es ist dieses Mal ein Saucony geworden. Bis letzte Woche lief ich beide Schuhe abwechselnd. Doch der Brooks machte mir mehr und Schmerzen beim Laufen, so dass ich ihn nach “nur” 650 km ausmustern musste. Der neue Schuh läuft sich super, ist viel leichter und dämpft optimal. Damit kann ich in 11 Tagen dann starten.
Ernährung
So kurz vor knapp wollte ich ungern meinen alltäglichen Ernährungsstil ändern, dennoch dachte ich mir, dass ein paar klitzekleine Anpassungen nicht schaden können. Radikal gestrichen habe ich seit einer Woche sämtliche Süßigkeiten, als da sind Weingummi, Schokolade, TicTac und diverse Kaubonbonmischungen. Gestrichen sind auch die süßen Limonaden, die ich aber ohnehin nicht übermäßig konsumiere. Mineralwasser trinke ich immer schon sehr viel, doch mische ich dieses jetzt mit einem Schuß Fruchtsaft – vorzugsweise schwarze Johannisbeer- oder Traubensaft. Schon alleine diese beiden Maßnahmen haben dazu geführt, dass ich mich beim Laufen viel besser fühle. Mein Magen-Darmtrakt hat sich deutlich beruhigt, was mich bei meinen Läufen zuvor immer mal wieder zu einem Zwischenstopp abseits der Waldwege zwang… . Ansonsten achte ich einfach mehr darauf, wie und in welcher Form ich meinem Körper Energie zuführe. Heißhungerattacken nach den langen Läufen gehe ich jetzt etwas gezielter an und fülle meine leeren Speicher nicht nur einfach mit irgendwelchen leeren Bierkalorien (lecker Weizenbier) und schnellen Kohlehydraten auf, sondern denke auch an verloren gegangene Mineralien, Vitamine und Proteine. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass mir die kleine Essensplanänderung gut tut und meine Läufe irgendwie leichter werden. Stellt Euch vor, am letzten Sonntag habe ich tatsächlich den ersten Smoothie meines Lebens zu mir genommen – aus Gemüse und Früchten. Spinat war da drin. Aber, hey: der exotische Drink in dunkelgrün schmeckte besser als er aussah 🙂
Fazit: Offenbar gibt es doch einen spürbaren Zusammenhang zwischen Ernährung und Sport. Auch wer kein Ernährungsprofi ist, weiß, dass bestimmte Ernährungsgewohnheiten dem körperlichen Wohlbefinden zuträglicher sind als andere. Nur halten will sich kaum jemand dran. Dabei ist der Gewinn durch bewusstere Ernährung größer als der Verlust. Das habe ich jetzt schon gelernt.
Erholung
In der kommenden (letzten) Woche wird die Trainingsintensität (laut Plan) deutlich zurückgefahren. Bis zum Start meines ersten Halbmarathon stehen noch ein paar kurze Laufeinheiten an, bevor am Sonntag der große Tag kommt. Deswegen werde ich – trotz steigender Nervosität – versuchen, weitestgehend entspannt zu bleiben. Ob es mir wirklich gelingt? Keine Ahnung. Wenn aber alles vorbei ist, werde ich mich hier mit einem ausführlichen Laufbericht wieder zurückmelden. Bis dahin!
Fotos: Daniel Bär ©
[crypto-donation-box]
Hallo Daniel, Du wirst den Halbmarathon locker schaffen. Mach nur nicht den Fehler beim Startschuss mit den „Kenianern“ mithalten zu wollen. Wichtig ist das richtige Lauftempo zu finden
Danke Klaus! Wird schon was werden… 😉