Vom Meniskusschaden zum Knochenmarködem

Ich brauche eine „2nd opinion“ (2. Meinung)

Gerade finde ich es nicht mehr lustig: Seit meiner Meniskusteilentfernung am 25.08.2020 verschiebt sich meine Rückkehr ins Läuferleben weiter an einen Punkt in der Zukunft, der vor meinen Augen immer kleiner und kleiner wird.  Meinem Arzt bin ich schon lästig: „Was wollen Sie denn schon wieder hier?“ musste ich mir Anfang Mai 2021 in meiner orthopädischen Hauspraxis anhören, nachdem ich endgültig die Geduld verloren hatte und die Schmerzen immer schlimmer wurden. Gehen war – wenn überhaupt- nur noch unter stechenden Schmerzen möglich. Unter Belastung ging quasi gar nichts mehr. Eine Kiste Wasser in den Keller bringen? Unmöglich geworden. Bislang hatte ich ja noch Hoffnung, dass sich das kleine Knochenmarködem langsam zurückbildet. Doch jetzt, wo es eher schlimmer als besser wurde, war es mit meiner Geduld vorbei.

„Da kann ich jetzt auch nichts für“

Mein Arzt machte einen ratlosen oder eher gleichgültigen Eindruck und überwies mich kurzerhand in die orthopädische Ambulanz für eine „2nd opinion“, wie er es nannte und wollte mit dem Anglizismus wohl jünger und moderner rüberkommen. Bei der kurzen Untersuchung des Gelenks drückte er mit seinen Fingern auf eine schmerzhafte Stelle im Kniespalt. Als ich ihm seinen Treffer deutlich signalisierte, erhielt ich als Rückmeldung eine kurzes „sorry“, gefolgt von einem genuschelten „Da kann ich jetzt auch nichts für.“ Nichts weiter. Keine Aussage zu einer möglichen Ursache. Stattdessen stieg in mir das Gefühl auf, dass er den komplizierten und lästigen Fall einfach loswerden will.

Die Wartezeit auf Termine geht an die Nerven

Die Zeit, die du auf das Warten von Terminen verschwendest, geht dir irgendwann auf die Nerven. Zeit, in der du erst mal so weitermachen musst, wie bisher und du immer mehr das Gefühl bekommst, einfach ein kleines Rädchen in einem riesigen System zu sein, welches nur noch seinem Selbstzweck dient, nämlich irgendwie zu funktionieren. Triffst du dann noch auf Menschen, die dir genau dieses Gefühl geben, dann geht viel Vertrauen verloren. Meinen Orthopäden werde ich jedenfalls nicht mehr aufsuchen.
Fast 14 Tage später durfte ich mich dann erstmals in der orthopädischen Ambulanz in der Klinik vorstellen.

5 Ärzte 5 Meinungen, darunter einer, der nicht zuhört

Über eine Stunde hat es in der Klinik dann gedauert, um dann zu hören (1. Arzt): „Lange Rede kurzer Sinn, wir brauchen ein 3. MRT„. Frühester Termin: In 12 Tagen (12. Juni) in der Radiologie Schwetzingen. Wenigstens habe ich für den darauffolgenden Montag – zwei Tage später – den Besprechungstermin in der Klinik „gebucht“.

Geschichten aus 1001 Nacht

Ein Assistenzarzt (2. Arzt), dem ich vorher noch nie begegnet war („Wie geht es denn Ihrem Knie?“) sah sich die Bilder MRT an, hörte meiner Antwort – unterbrochen von x Telefonaten – halb zu und kam dann zu dem Ergebnis, dass es entweder dies oder das sein könnte oder noch etwas anderes. Entscheiden muss aber der Oberarzt. Als dieser (3. Arzt) die kleine Behandlungskabine betrat, ließ er sich von seinem Assistenzarzt anhand des MRT erklären, ich hätte im vergangenen Jahr eine OP gehabt, bei der das diagnostizierte Ödem angebohrt wurde, woraufhin ich energisch widersprach, dass es sich bei dem Eingriff um eine Meniskusteilentfernung gehandelt hatte und keineswegs um eine Anbohrung des Ödems, welches im Übrigen erst 4 Monate nach der OP entdeckt wurde. Ich war einigermaßen entsetzt, mit welcher Überzeugung der junge Arzt seinem Chef eine Geschichte auftischte, die noch nicht einmal ansatzweise etwas mit dem zu tun hatte, was ich eine Minute zuvor gerade erzählt hatte. Bitte! Ich hoffe, der junge Mann wird zukünftig nichts mehr  mit meinem Fall zu tun haben.

„Muss operiert werden“

Der Oberarzt betrachtete das MRT nur kurz und war sich sofort sicher „Muss operiert werden!“ Nun mögen viele Menschen die Wahrheit gerne wattig verpackt oder mit süßem Zuckerguss verziert. Solche sind hier verkehrt. Aus „Das Knochenmark ist beleidigt“ wurde innerhalb eines halben Jahres ein handfestes Knochenmarködem im Oberschenkelknochen, was sich ganz und gar nicht von alleine zurückbilden würde. Im Gegenteil. Es hat sich deutlich vergrößert und muss sofort operiert werden, um eine weiteren Verschleiß des Knorpels zu verhindern. Das Ödem muss angebohrt werden und der defekte Teil zum Heilen angeregt werden. Geht der Knochen an der Stelle weiter kaputt, wird es einen irreparablen Schaden am Knorpel geben, was ein künstliches Kniegelenk zur Folge haben wird. „Dafür sind Sie noch zu jung.“ Boah! Das saß. Mitten ins Gesicht. Ohne Zuckerguss und Watte.

Ursache? O-Bein. Echt jetzt?

Nein, nicht der frühe Wiedereinstieg in den Laufsport war das Problem, sondern ein leichtes O-Bein (echt jetzt?), welches das Körpergewicht nun mehr auf der Knie-Innenseite abfängt. Durch den fehlenden Innenmeniskus entwickelte sich – warum auch immer – nun das Ödem. Eine sich an die Untersuchung anschließende Beinachsvermessung bestätigte den Verdacht. Abhilfe schafft nur eine Beinachsenkorrektur (3. OP), die das Gewicht wieder mehr auf die Mitte des Kniegelenks verlagert, sofern der Außenmeniskus ok ist. Das war dann der nächste Tiefschlag.

Was ist eine Beinachsenkorrektur?

Besagter Oberarzt kramte aus seiner Hostentasche kurzerhand sein Smartphone hervor und blätterte in seinem Fotoalbum, wo er zwischen zahlreichen privaten Familienbildern ein paar Röntgenaufnahmen fand, anhand dessen er das Prozedere kurz erläuterte: Aufsägen des Schienbeins unterhalb des Schienbeinkopfs. Aufklappen des Schienbeins im zuvor am PC berechneten Winkel. Fixierung der Winkelposition durch Verschraubung einer Titanplatte. 6 Wochen Krücken. Vollbelastung nach 3 Monaten. Entfernung der Titanplatte nach ca. einem Jahr. „Ist eine Routine-OP. Machen wir ständig.“ Ich war bedient. Jetzt aber zuerst die Kniespiegelung. „Wann wollen Sie?“ Jetzt ging es plötzlich schnell. 9 Tage später lag ich auf dem Operationstisch für meine 2. OP. Ach so. Die Aufklärung zur OP erfolgte 2 Tage vorher über einen weiteren Arzt (4. Arzt). Auch den hatte ich noch nie zuvor gesehen. Immerhin: Er war nett.

„Ich kann Ihnen kein jugendliches Knie versprechen“

Der Eingriff ist jetzt 2 Tage her. Nach dem ganzen Hackehüh der letzten Monate wollte ich jetzt endlich Gewissheit haben und wartete  gespannt auf den Operateur (5. Arzt). Dem Arztbrief zufolge, den ich schon relativ früh nach der OP in meinen Händen hielt, sah das Ergebnis in meinen Augen alles andere als super aus. „Ich kann Ihnen kein jugendliches Knie versprechen“ hat der Chirurg ja im Vorgespräch gesagt und dämpfte damit meine aufkeimende Hoffnung auf einen Wiedereinstieg als Läufer schon im Vorfeld. Google half mir zunächst über die schwierigsten Begriffe aus dem Arztbrief hinweg. Die Beschreibung der Schädigungsgrade am Knorpel I° – III° erfüllte mich nicht gerade mit Freude. Also packte ich den Arztbrief erst einmal wieder zurück in den Umschlag.

Endlich Ergebnisse

Das Nachgespräch mit dem Operateur war ausgesprochen gut, ausführlich und sogar ein bisschen ermutigend.

Zusammengefasst die Diagnose:

  • erneuter Riss am Innenmeniskus, welcher auch die Schmerzen und eventuell das Ödem im Knochen verursacht haben könnte
  • das Knochenmarködem wurde mit 4 Löchern fächermäßig mit einem Draht von 1,4mm Dicke angebohrt. Alles verlief erfolgreich.
  • Meniskus und Knorpel wurden erfolgreich geglättet
  • Außenmeniskus ist intakt
  • Leichter Knorpelschaden am Schienbein

Ich hatte viele Fragen. Die Antworten machten mir sogar ein bisschen Mut. Die wichtigsten Fragen waren:

  1. Was ist mit der Beinachskorrektur?
    Der Chirurg schien von der Frage etwas überrascht und empfahl zunächst, den Heilungsprozess abzuwarten. Möglicherweise entstand das Ödem erst durch die Reizung des erneut gerissenen Meniskus.
  2. Kann ich wieder laufen?
    Ja, klar. Mit ordentlichen Schuhen auf ordentlichen Wegen, wenn es keine Trailläufe sind und die Muskulatur wieder aufgebaut ist. (Ich konnte es kaum glauben.)
  3. Kann die Drainage bitte entfernt werden? Der Schlauch klemmte so unglücklich unter der Kniescheibe am Knochen, dass sich das Kniegelenk keinen Millimeter bewegen ließ. Jede Bewegung, egal in welche Richtung, verursachte höllische Schmerzen.
    Da in die Drainageflasche aber so viel Blut und Sekret gelaufen war, empfahl der Operateur den Verbleib bis zum nächsten Tag. Also nein.

Schmerzhafte Stunden

Die Schmerzen auf der Fahrt nach Hause, die folgende Nacht und die Stunden am nächsten Morgen waren wegen des klemmenden Drainageschlauchs kaum auszuhalten. Zwischenzeitlich wurde mir wegen der Schmerzen schwarz vor Augen und ich musste mich nach dem Toilettengang erst mal wieder in die Horizontale bringen bevor ich überhaupt wieder irgendetwas konnte. Die bevorstehende zwanzigminütige Fahrt zurück in die Klinik habe ich nur unter der Wirkung starker Schmerzmittel überstanden.

Der Schlauch ist raus

Nach knapp 24 Stunden war der Albtraum endlich vorbei und der Drainageschlauch draußen. Die Besserung trat prompt ein und die Rückfahrt konnte ich jetzt sogar auf dem Beifahrersitz antreten, nachdem ich zuvor nur gequält auf der Rückbank sitzen konnte. Und ratet mal, welcher Arzt die Drainage aus dem Knie gezogen hat? Arzt No. 1 nahm mich wieder in Empfang und erlöste mich von den Schmerzen. Die folgenden Stunden genoss ich einfach nur die Schmerzfreiheit – wohl auch, weil die Medikamente nachwirkten.

Wie geht es weiter?

Nach der Entfernung des Schlauchs ist mein Knie heute wieder ein bisschen dicker geworden und gegen die leichten Schmerzen habe ich ja noch einen Medikamentenvorrat. Ansonsten humpele mich so durch. Die nächsten 5 Wochen auf Krücken stehen wie ein riesiger Berg vor mir. Glücklicherweise bin ich zuhause perfekt umsorgt und Kerstin und unsere Kleine kümmern sich rührend. Vielen Dank! Ob und wann ich mein Lauftraining wieder aufnehme steht momentan in den Sternen und ist auf meiner Prioritätenliste etwas weiter nach unten gerutscht. Im Vordergrund stehen erst mal wieder alltägliche Dinge. Der Arbeitsalltag, Lebensmittelkauf, Gassirunde, Spaziergänge, den Rasen mähen und mal wieder einen Ausflug in die nähere Umgebung sind momentan höher angesiedelt als ein irgendwie geartetes Lauftraining. Doch es bleibt nach fast einem Jahr natürlich immer  ein Ziel, welches aber zur Zeit wieder in weite Ferne gerückt ist.

Habt es gut, bleibt gesund und genießt weiterhin Eure Laufrunden! Ihr hört wieder!

Ich freue mich über Eure Kommentare.

 

26 Kommentare zu “Vom Meniskusschaden zum Knochenmarködem”

  1. Mein Bruder hat einen Meniskusriss erlitten und möchte diesen behandeln lassen. Dabei war es interessant zu erfahren, dass sich solche Schäden in den meisten Fällen nicht ohne Unterstützung heilen lassen. Hoffentlich kann mein Bruder eine Stammzellentherapie machen, um den Meniskus zu heilen.

  2. Hallo Daniel,
    ich mache die gleiche Leidensgeschichte durch. Schmerzen seit einem 3/4 Jahr. Meniskus OP im Juli 2021. Keine Besserung, weiter starke Schmerzen, vor allem im Ruhezustand. MRT nach der OP: Es wurde ein Knochenödem festgestellt, das die Schmerzen verursachen soll. Morgen das dritte MRT. Wie ergeht es dir jetzt? Ich kann gerade nicht ohne Schmerzmittel, wäre nicht auszuhalten. Bin der Verzweiflung nahe.
    Hat jemand einen Rat?
    Thomas

    1. Hallo Thomas, danke für Deinen Kommentar. Tut mir leid, das zu hören. Ich kann Deinen Frust wirklich sehr gut nachvollziehen.Jetzt, nach einem 3/4 Jahr nach meiner 2.OP und der Anbohrung des Knochenmarködems kann ich wieder schmerzfrei gehen. Abwärts ist immer noch unangenehmer als aufwärts, aber ich bin froh über den aktuellen Zustand. Ich hatte schon Befürchtungen, dass eine normale Vollbelastung gar nicht mehr möglich sein würde. An Laufen ist allerdings nicht zu denken. Fahrradfahren ist super. Sobald es etwas wärmer wird, werde ich intensiver mein Knie trainieren. Das Ödem war im MRT Ende September immer noch sehr deutlich zu sehen und hat sich nur leicht abgeschwächt(4 Monate nach der OP). Die Spannung im Kniegelenk ist aktuell beim Beugen immer noch spürbar aber deutlich besser. Es braucht einfach Geduld und Zeit, auch wenn es schwer fällt. Im Sommer werden es 2 Jahre ohne Laufen. Vielleicht kann ich im Frühjahr wieder vorsichtig mit dem Lauftraining beginnen. Es wäre mein Traum, mal wieder 5 km Laufen zu können. Im Ruhezustand hatte ich zum Glück kaum Schmerzen. Es kann wirklich eine sehr langwierige Geschichte. Ich wünsche Dir auf jeden Fall gute Besserung und die nötige Geduld. Sobald ich wieder meine ersten Trainingsversuche starte, werde ich hier berichten. Bleib stark! Viele Grüße aus Karlsruhe

  3. Hallo Daniel,
    Wie geht es deinem Knie inzwischen? Kannst du es wieder voll belasten? Und hat das nicht betroffene Knie alle diese Mehrbelastung gut ausgehalten?
    Ich habe nach Meniskuseinrissen an beiden Knien vor 2 Monaten Knochenödeme an beiden Knien entwickelt, nun stehen mir höchstwahrscheinlich auch OPs zur „Sanierung“ der Menisci an beiden Seiten bevor…

    Haben Sie dir damals nur das Anbohren angeboten oder auch medikamentöse Therapie ( zb Bisphosphonate, off- label)?

    Bei mir sollen die Ödeme – hoffentlich- ohne Anbohren, medikamentös behandelt werden, ggf. auch mit Stoßwelle…

    1. Hallo Isa,

      danke für die Nachfrage. Leider bin ich mit der Situation überhaupt nicht zufrieden. Eine Vollbelastung ist nicht möglich. Das nicht betroffene Knie hat zwar auch gelitten, aber ich kann es voll belasten. Ich möchte gerne im kommenden Jahr ein Kontroll MRT haben, da ich bei Belastung in einem bestimmten Winkel immer noch stechende Schmerzen habe. Beim letzten MRT konnte man hierzu nichts feststellen. Eventuell gibt es dafür andere Gründe (?) Im Alltag ist nur Gehen schmerzfrei möglich. Laufen oder springen verursacht immer Schmerzen. Momentan bin ich ziemlich ratlos. Für meine Fitness bin ich auf ein Rudergerät umgestiegen. Das ist ok. Das Knie ist jedenfalls voll beweglich, auch ohne Schmerzen. Nur eben bei Stoßbelastung. Ich wünsche Dir alles Gute bei den OPs. Bitte berichte doch mal, wie es Dir weiter ergangen ist….

  4. Was war denn die Ursache für die Teilentfernung des Meniskus? Ich kann mir vorstellen, dass das Knie dann nicht mehr ganz funktionsfähig ist. Ich weiß aber, dass ein Meniskusriss auch ohne OP behandelt werden kann.

  5. Bei mir wurde im MRT ein Meniskussriss am Hinterhorn festgestellt, dazu ein Ödem am medialen Tibiakopf und eines am Femurkondylus. Frage ist was war zuerst da. Huhn oder Ei ? Ob ich um eine OP herum komme ?
    Marathon laufen ist wohl erstmal erledigt

      1. Danke Daniel, ich werde auf jeden Fall nicht aufgeben. Einen guten Arzt wünsche ich mir auch. Und Geduld…davon habe ich nicht immer viel.

    1. Hallo Matcha,
      Nee Marathon laufen wohl erstmal nicht.. oh je.
      Ich habe seit 8/22 beidseits Risse in den jeweils Innenmenisken, darauf hat sich an beiden Knien ein Knochenmarködem gesetzt.

      Inzwischen ist das wieder weg, mit u a Ibandronat- Infusionen, wenig belasten, viel Physio, medialer Entlastung der Knie ( Einlage mit Aussenranderhöhung), die Risse bleiben und werden auch nicht operiert ( da degenerativ).
      Aber: Joggen, Wandern bergab, Rotationsbewegungen, von Buckelpiste fahren ganz zu schweigen, werden die Knie nie mehr mögen.
      Ich bin inzwischen Knieexpertin, zwangsweise, habe die Erfahrung gemacht, dass die Orthopäden zu Aktionismus neigen und dass konservativ da manchmal der bessere Weg ist, zusammen mit einer erstklassigen Physio, viel Eigenübungen, viel Geduld.
      Von Spritzen ins Gelenk, die mir alle Orthopäden angeboten haben, wahlweise Cortison, Hyaluron oder PRP, habe ich mich ferngehalten. Hilft bestenfalls für eine Weile und das Infektionsrisiko ist nicht zu vernachlässigen…

      1. Hallo Isa,

        Danke für deinen Bericht und das Teilen deiner Erfahrungen.
        Also laut deinen Schilderungen könnte es sein, dass das Ödem nach dem Riss kam ?
        Der Riss bei mir ist noch klein, aber dennoch da.
        Konservativ ist sicherlich der bessere Weg. Aber wenn ich danach nicht mehr Laufen oder Bergsteigen kann,
        sicher keine gute Option.
        Habe heute mit einem befreundetet Physio gesprochen. Er denkt, dass in meinem Fall eine OP sicher sinnvoll wäre. Aber er ist halt auch kein Arzt.
        Danach rät er mir zu einer Physio für die Beinachse.
        Spritzen würde ich mir auch nicht geben lassen.
        Bin gespannt, was mein Arzt nächste Woche sagt. Ist auf jeden Fall auch kein Orthopäde, der gleich zum Messer greift.

  6. Hallo Matcha,
    Bei mir war die Reihenfolge definitiv erst Risse ( war jeweils ein akutes Ereignis innerhalb von 1 Woche), dann konnte ich wochenlang vor Schmerzen quasi nicht gehen, und dann 2 Monate später die KM- Ödeme als Folge von der veränderten Belastung durch die Risse und das Humpeln.

    Wie war das denn bei deinem Knie? Kamen die Beschwerden schleichend oder wars ein Trauma?
    Und wie wird das KM Ödem behandelt?
    Das wenigstens ging bei mir mit den beschriebenen Maßnahmen super wieder weg.

    Das blöde an den arthroskopischen Meniskus- OPs ist, Zb Glättung oder Teilentfernung – nähen tun sie die nur bei den Jungen, da bin ich leider drüber- , dass eine bereits bestehende oder gerade beginnende Arthrose trotz Meniskus OP – manche sagen sogar erst WEGEN der OP- weiter fortschreitet.
    Was anderes ist es, wenn ein Meniskusfitzel im Weg ist und einklemmt und dadurch Schmerzen macht. Der muss entfernt werden.

    Lass uns hier doch bitte wissen, wie es weitergeht bei dir.

  7. Und wie stellt man fest, ob die Risse degenerativ sind oder nicht?
    Also bei mir war es so : Ich war die Woche vorher im Lauftraining, nach einem lockeren zehn Kilometer lauf bekam ich am nächsten Tag leichte Knieschmerzen innen. Dann habe ich pausiert, Schmerz ging irgendwann weg. Habe dann einen lockeren 4 km Lauf gemacht und dann zog es wieder. Habe dann konsequent zwei Wochen geschont und war nur leicht Fahrrad fahren auf dem Ergometer. Dann fühlte es sich wieder gut an.
    Habe dann wieder probiert 2 km zu laufen. Das ging auch ganz gut. Mittags war ich einkaufen, hob ein Sixpack Wasser und zack war es wie ein Messerstich. Kam dann kaum die Treppen hoch. Dann bin ich zum Arzt, Verdacht auf Meniskusläsion. Naja und dann war letzte Woche der MRT Termin, Mo kam der Befund. Ich habe erst nächste Woche einen Termin bei dem Arzt bekommen, der mich behandelt. Kassenpatient eben…
    Dementsprechend wird noch gar nichts behandelt bei dem Ödem, versuche mich zu schonen, ein bisschen aufs Rad…das war`s
    Warst du denn krank geschrieben mit deinem Ödem ?
    Habe einen körperlich sehr anstrengenden Beruf, bin Pfleger und ständig auf den Beinen, hebe und hocke auch recht viel. Bereitet mir momentan etwas Probleme und überlege, ob ich mich krankschreiben lassen muss und wie lange ich da ausfallen werde.

    Darf ich fragen, wie alt du bist ?

    Ich bin erst 39, denke also bei mir ist es eine Verletzung durch den Laufsport. Ich habe auch schon gehört, dass das Knie instabil wird durch die Meniskus Op bzw.man dann mehr zu Arthrose und Ödemen neigt, weil dann anders belastet wird.

    Ich werde in jedem Fall berichten , wie es Donnerstag weitergeht.

    1. Hallo Matcha,

      Ja, das klingt nach Verletzung durch Laufsport, vermutlich lädiert / überanstrengt als die Schmerzen begannen und richtig gerissen beim „banalen“ Sixpackheben. 39 ist schon noch etwas jung bezüglich degenerativen Veränderungen – andrerseits sind die Sportlerknie halt viel mehr beansprucht und dadurch auch verschleissgefährdeter… das weiss ich jetzt auch! In bin allerdings leicht älter, 65.

      Ich war nicht krankgeschrieben, weil ich selbstständig bin, habe aber so wenig wie möglich gearbeitet.

      Mein Orthopäde hat mir die drei Sachen
      Maximale Entlastung ( grundsätzlich wenig rumlaufen, keine Treppen usw plus diese Aussenranderhöhung, dass die Belastung auf mediales Kniegelenk reduziert wird)
      Leichtes Bewegen wie Radeln mit wenig Widerstand und im Sitzen zb auf Fensterbrett Knie kreisen damit die Durchblutung/ Nährstoffversorgung verbessert wird und
      Ibandronat ( Ibandronsäure – eigentl bei osteoporose angewendet aber auch sehr wirksam bei Knochenmarködem , für 1 Monat als Tabletten.

      Nach 3 Monaten MRT Kontrolle, und zum Glück waren die KMÖdeme komplett verschwunden!

      Ich denke, dass Krankschreiben bei deinem Job nicht das Verkehrteste wäre, das wirst du nicht 3 Monate brauchen, aber ein paar Wochen wären sicher gut.
      Ich labere übrigens nicht einfach medizinisch so daher, bin zwar keine Orthopädin aber Ärztin doch 😊

      Und anfangs hatte ich große Bedenken wegen dieser Einlagen, hab sie dann erstmal nur schlampig getragen, aber dann hat mich der Orthopäde dermassen eindringlich auf die Wichtigkeit hingewiesen, dass ich sie seitdem sogar jetzt noch ziemlich konsequent fast immer trage.

      Frag deinen Orthopäden doch, was er von Ibandronat hält

      Ich drück dir die Daumen, dass es gut weitergeht und du geduldig bleibst und dann alles wieder richtig gut wird

      1. Hallo Isa,

        ich vermute auch eine Überanstrengung, vielleicht durch das Ödem auch zu viel Druck auf dem Knie und dann der Riss.
        Er ist zum Glück ja relativ klein, aber es ist sehr schmerzhaft. Wobei ich auch nicht weiß, ob Ödem oder Riss schmerzen.
        Laufen ist auch echt kein Gelenkfreundlicher Sport. Aber ein unheimlich schöner.

        Da hast du ja Glück gehabt selbstständig zu sein. Ich denke auch eine AU wäre in meinem Fall nicht verkehrt, eben weil ich keinen reinen Schreibtischjob habe.
        Wohne im Dachgeschoss und merke jetzt schon wie jeder Treppengang schwerfällt. Versuche auch tunlichst unnötige Gänge zu vermeiden.

        Rumlaufen durftest du auch nicht ?
        Also normales Spazierengehen ?
        Also ich merke schon, dass Bewegung gut tut, ich laufe dann allerdings nur gut asphaltiert mit meinen gut gedämpften Laufschuhen ganz ganz gemütlich. Aber diese blöden Treppen oder Steigungen merke ich sofort…und schweres tragen.

        Scheint, als hättest du da einen echt guten Orthopäden. Ich habe gehört, dass diese Infusionen nicht von der Kasse übernommen werden und dazu ein stationärer Aufenthalt notwendig ist ?
        Ich werde mal meinen Arzt am Donnerstag nach diesem Medikament fragen, scheint dir ja sehr erfolgreich geholfen zu haben.

        Passen die Einlagen in jeden Schuh ?
        Ich habe orthopädische Einlagen und auch spezielle Einlagen für meine Laufschuhe… ist das vergleichbar ?

  8. Nach zwei arthroskopischen Meniskus-OPs empfiehlt mein Orthopäde nun keine weitere OP. Im August sind es nun 3 Jahre seit der 1. OP. Diese war auf jeden Fall notwendig, da das abgerissene Teil auf Dauer den Knorpel geschädigt hätte. Ausserdem wurde eine vergößerte Plica entfernt, die ebenfalls Schmerzen verursachte. Das Ödem setzte sich nach meinen ersten Läufen nach der 1.OP drauf. Mittlerweile ist es nicht mehr nachweisbar (nach eineinhalb Jahren!)
    Mittlerweile habe ich den Orthopäden gewechselt und bin auch wirklich sehr zufrieden. Er ist selbst Läufer und sehr engagiert. In meiner Ratlosigkeit (immer noch Schmerzen bei größerer und längerer Belastung) habe ich einer Hyaluron-Therapie mit 3 Spritzen zugestimmt. Diese ist jetzt 4 Wochen her. Ich habe das Gefühl, das es wirklich ein bisschen besser ist. Mehr kann ich dazu im Moment aber noch nicht sagen.
    Innerlich habe ich mich damit abgefunden, dass es mit dem Laufen wohl nichts mehr werden wird. Mir ist es momentan lieber, längere Zeit schmerzfrei gehen / wandern zu können, als weitere Risiken bei Laufversuchen auf mich zu nehmen.
    Da mein Orthopäde keinen akuten medizinischen Grund für die Schmerzen finden kann, ist er immer noch optimistisch, dass es auch mit dem Laufen wieder klappen könnte.
    Da ich seit meiner zwangsweisen Laufpause nun auch noch 7 kg (von 77kg auf 84kg) zugenommen habe, habe ich meinen Ernährungsplan umgestellt und die Kalorienzufuhr gedrosselt. Fast 2 Kilo habe ich wieder runter und ich merke bereits jetzt jedes Kilo – auch in der Kniebelastung. Das macht mir wieder ein bisschen Hoffnung, dass ich mein Knie nach und nach wieder höher belasten kann. Ob es aber jemals wieder zum Laufen reichen wird, glaube ich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht.
    Das Schlimmste ist einfach meine Ungeduld. Knieverletzung und besonders Ödeme verlangen eine Menge Zeit und Geduld. Die muss man sich einfach nehmen, auch wenn es schwer fällt. Ich berichte ja immer mal wieder von der weiteren Entwicklung hier in diesem Blog. Mal sehen, wo die Reise noch hinführt.

    1. Lieber Daniel,
      Mir fallen zu deinem Knie noch zwei therapeutische Ideen ein- vielleicht hast du sie ja längst ausprobiert:
      Akupunktur ist wirklich erfolgreich bei chronischen Knieschmerzen ( da gibts gute Studien dazu) und die zweite Idee: Blutegel (!), dazu gibts gute Daten aus der Charité

  9. Hallo Matcha,
    Ich bin schon rumgelaufen, aber es war mühsam, weil ich da echt auch noch Schmerzen hatte ( waren ja beide Knie betroffen), durfte auch, aber halt moderat.

    Zu den Einlagen: die haben am äusseren Fußrand eine Erhöhung von 4 mm, damit die Knie leicht x ig werden, was den medialen Gelenkspalt entlastet, und damit medialen Tibiakopf und Femur medial, da wo das Ödem sitzt. Sind als basis normale weiche Einlagen, mit dieser zusätzlichen Erhöhung.
    Hab ich verordnet bekommen.

    Zu Ibandronat:
    Wie gesagt mein Orthopäde verschreibt das als Tabletten, die man 4 Wochen nimmt, ist „off label use“ , daher kann es sein, dass die GKV die Kosten nicht übernimmt.
    Ich habs stattdessen als iv Kurzinfusion bekommen, 45 min, ambulant, einmal, anstelle der 4 Wochen Tabletten.
    Apothekenpreis des iv Medikaments ist ungefähr 80 Euro.

  10. Guten Morgen Isa,

    das klingt schon mal gut.
    Ich habe nämlich auch gelesen, dass gerne Krücken verordnet werden. Das fände ich ganz schlimm und wäre ja auch fatal für die Muskulatur.
    Seit gestern wieder mehr Schmerzen, war auch nicht mehr auf dem Rad.
    Denke auf der Arbeit war wieder eine unheimliche Überlastung drin. Kann den Termin kaum abwarten. Dazu das Ziehen vom Meniskus.
    Habe mir eine Diclo Salbe besorgt, aber die hat nicht wirklich geholfen.
    Jetzt ist ja langes Wochenende und ich lege das Bein hoch.

    Ich werde mal googeln nach den Einlagen.
    Habe nur welche gegen Senkfüße, die sind innen gestärkt.
    Und die passen in all deine Schuhe ?

    Oh ja das hatte ich auch schon gelesen, dass die Kassen das nicht übernehmen…aber wenn es hilft, wäre es vielleicht eine hilfreiche
    Investition.

    Geht es dir denn jetzt soweit gut ? Hast du noch Einschränkungen im Alltag ?

  11. Hallo Matcha,
    Mach dir nicht zu viele Sorgen, du bist jung, das wird alles wieder gut werden !!
    Das Überlasten im Job ist natürlich blöd- kann dich dein Hausarzt nicht krankschreiben die nächsten Tage, bis du weisst, wie du weitermachen sollst?
    Die Einlagen passen schon rein, nicht in alle Schuhe allerdings, bei high heels wirds eng 😊

  12. So, ich weiß nun mehr.
    Also der Meniskusriss ist wohl nicht das Problem.
    Der Einriss kann auch schon vorher irgendwann passiert sein, ohne gezickt zu haben.
    Aber der Bone Bruise, bzw.die zwei Ödeme sind wohl stark ausgeprägt und wohl
    der Grund für die Schmerzen.
    Ich soll nun 3 Monate eine Unloader Prothese tragen.
    Das Sanitätshaus muss den Kostenvoranschlag allerdings erst an die Kasse schicken und die muss das genehmigen.
    So ein Ding kann wohl 600 – 1000 Euro kosten. Ob genehmigt wird, bzw.wie die Aussichten sind, konnte mir niemand sagen.
    Aber erst wenn das durch ist, wird die angefertigt.
    Also erstmal weiter Schmerzen.

  13. Keine Krücken, keine Schmerzmittel…
    Hab allerdings glaube ich noch welche im Keller, wenn ich nicht irre…
    Der Orthopäde hat mir nicht mal ne AU geschrieben, er meinte aber auch die Ortete sei vorrätig.
    Die im Sanitätshaus guckte mich ganz ungläubig an. Natürlich musste erst Maß genommen werden.

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