Zarter Optimismus
Ziemlich genau ein Jahr ist es jetzt her als ich mich mit meinem Artikel “Tschüß Laufsport!”von meiner Leidenschaft verabschieden musste. Seither ist beim Thema Laufen wenig passiert. Meine Frau und ich haben uns im vergangenen Herbst eine Rudermaschine angeschafft, um den sich langsam ansammelnden Pfunden den Kampf anzusagen.
Corona erwischte uns Ende 2022 doch noch
Nach den ersten Trainings knockte uns zum guten Schluss doch noch das Coronavirus aus. Das warf uns bei den anfänglichen Bemühungen erneut zurück. Immerhin machte das Knie so gut mit, dass die Zuversicht wuchs, mit dem Kalorienverbrennen auch den Fettverbrenner wieder anzuwerfen. Von meinem Ursprungsgewicht bin ich dennoch weit entfernt.
“Persistierende” Schmerzen
Obwohl mein Knie wieder alltagstauglich ist, tauchen in einem bestimmten Winkel unter Belastung z.B. wenn ich eine Wasserkiste in den Keller trage, immer wieder stechende Schmerzen auf. Das nervt einfach, denn ich muss permanent aufpassen, diese schmerzauslösenden Belastungen zu vermeiden oder zu kompensieren. Einen weiteren Besuch bei meinem bisherigen Orthopäden schloss ich allerdings definitiv aus.
Orthopädie neu erlebt
Über eine Empfehlung wagte ich nun aber doch einen neuen Versuch, mich bei einem anderen Orthopäden neu vorzustellen. Fast eine Stunde nahm sich der Arzt für meine Leidensgeschichte Zeit, durchforstete die Arztberichte und MRTs, untersuchte das Knie, machte eine Röntgenaufnahme und kam zu einem Ergebnis. Er bestätigte zwar die Diagnose einer altersbedingten Arthrose, jedoch nicht dergestalt, dass mich dies an der Wiederaufnahme des Laufsports hindern würde. Ich war beeindruckt, dass sich ein Orthopäde erstmals so viel Zeit für mich nahm und wir uns ausführlich austauschen konnten.
Mutmachende Diagnose
Das Knochenmarködem ist mittlerweile nicht mehr nachweisbar. Das Knie ist soweit stabil und belastbar. Die Herkunft der Schmerzen? Unklar. Aus der Praxis kennt der Orthopäde viele Patienten mit Kniearthrose, so erzählte er mir, dass es “nur so kracht”, die aber heute noch locker 10 und 20 km laufen. Insofern soll ich die Hoffnung aus seiner Sicht nicht aufgeben. Er selbst ist ebenfalls Läufer und kennt auch das Gefühl, durch eine OP so ausgebremst zu werden.
Therapieversuch
Ohne Garantie auf Erfolg haben wir uns zunächst auf eine Hyalurontherapie verständigt. Ab kommender Woche werde ich im Abstand von 7 Tagen pro Woche ein Spritzen erhalten. Insgesamt 3. Daduch soll das Kniegelenk zunächst wieder flüssiger gleiten können. Eventuell hilft das auch gegen diesen unklaren Knorpelschmerz. In einem zweiten Step sollen anhand eines Blutbildes beim Hausarzt auffällige Entzündungswerte gecheckt werden, um eine rheumatische Ursache auszuschließen. Andernfalls wären hier neue Therapieansätze möglich.
Die Hoffnung stirbt wie immer zuletzt
Ich bin jetzt sehr auf die Ergebnisse aus der Hyalurontherapie gespannt, auch wenn sich Ärzte und Wissenschaftler über die Wirksamkeit streiten. In meinen Augen gliche es fast einem Wunder, jemals wieder ein Lauftraining starten zu können. Mein Orthopäde gab sich an diesem Punkt überraschend optimistischer. Ich werde weiter berichten.