Der 1. Marathon: Hamburg oder Berlin?
Die Entscheidung steht
Es sind praktische Gründe, die die Entscheidung letzten Endes auf Hamburg fallen ließen:
- Die Hansestadt ist von Karlsruhe aus deutlich schneller zu erreichen als Berlin.
- Im September 2020 möchte ich auf jeden Fall noch einmal am Baden-Halbmarathon in Karlsruhe teilnehmen. Allein schon deshalb, um meine Medaillenserie aus 2018 + 2019 mit der aus 2020 zu vervollständigen. Die passen nämlich wie Puzzleteile ineinander. Außerdem findet er meist zeitgleich mit dem Berlinmarathon statt.
- Mit Hamburg verbindet mich viel mehr als mit Berlin. Fast 20 Jahre habe ich in Flensburg gelebt. Ich war oft in Hamburg und kenne die Stadt viel besser als Berlin. Sie jetzt einmal zu erlaufen, hat für mich persönlich einen besonderen Reiz.
- So bleibt der Berlinmarathon für mich als weiteres mögliches Highlight erhalten.
Marathontraining im Winter ist angesagt 😐
Ich weiß noch nicht, ob es ein Vorteil oder ein Nachteil ist, die meiste Trainingszeit in den kalten Monaten zuzubringen. Ich liebe es, im Winter zu laufen. Auch Minustemperaturen machen mir nichts aus. Aber ich hasse es auch, im Dunkeln zu laufen. Andererseits: Im Hochsommer sind die Temperaturen hier am Oberrhein teils unerträglich heiß. Bis zu 40°C zeigt die Quecksilbersäule dann an. Wenn ich schon die Wahl habe, dann lieber dunkel und kalt als hell und brütende Hitze!
Marathontraining nach Plan?
Ohne Plan geht gar nicht. Ich brauche eine genaue Orientierung, einen strikten Trainingsplan, den ich fast schon pedantisch einhalte. Jedenfalls hat mir das für die ersten beiden Halbmarathonläufe Sicherheit gegeben. Bei meinen letzten Halbmarathon habe ich zwar den gleichen Plan verwendet, aber bei den einzelnen Einheiten mit den Intensitäten etwas variiert. Am Ende schaffte ich es mit meinem Trainingsplan für eine Zielzeit von 2:15 h am Ende nach 01:58:50 über die magische Ziellinie. Jetzt habe ich natürlich einen neuen Plan. Ich habe mich für den FlexMarathon Trainingsplan von lauftipps.ch entschieden. Aufgrund meiner angegebenen Vergleichszeit aus dem letzten Halbmarathon, wurde als Zielzeit für den Marathon 04:18 h ermittelt. Ich denke, wenn ich es so um die 04:30 h ins Ziel schaffe, wäre ich schon mega zufrieden. Momentan denke ich daran, es überhaupt ins Ziel zu schaffen.
Der HASPA Marathon – abgesagt
Am 11. März 2020 erfolgte die offizielle Absage des Hamburgmarathons wegen des Coronavirus… 🙁 Damit endet auch leider meine Vorbereitungszeit. Denn aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung verzichte ich momentan auf weitere Anmeldungen für alle Arten von Läufen. Für den gemeldeten Paris Halbmarathon am 01.03.2020 erreichte uns ja ebenfalls die Absage…Da ich meine Fitness leider nicht konservieren kann, werde ich vorläufig wieder auf „Normalniveau“ trainieren.
Respekt vor dem Plan
Meine wöchentliche Kilometerleistung liegt zur Zeit zwischen 20 km – 25 km. Wenn ich mir so den Plan anschaue (16 Wochen), dann geht es schon in Woche 1 mit einer Laufleistung von 42 Kilometern direkt zur Sache. Diese steigern sich dann auf bis zu 56 Kilometern in der Woche 11. Erst dann wird es langsam wieder weniger. Zugegeben, vor dem Pensum habe ich einen gewissen Respekt. Dennoch halte ich es für machbar. Hätte ich mich sonst angemeldet?
Worst-Case-Szenarien sind nicht hilfreich
Was ist, wenn? Ja. Was ist, wenn ich mich während des Trainings verletze und ich deswegen pausieren oder eine Weile aussetzen muss? Was ist, wenn ich vor lauter Motivation ins Übertraining gerate und ich deswegen die Vorbereitung unterbrechen muss. Vielleicht muss ich auch ganz abbrechen? Was ist, wenn ich wegen Fieber für längere Zeit das Bett hüten muss? Was ist wenn dies oder das eintritt? Klar, das Risiko einer Verletzung besteht immer. Solche Gedankenspiele sind aber wenig hilfreich für eine gute Vorbereitung. Sie fressen viel zu viel Energie.
Vertraue deinem Körpergefühl
Um ehrlich zu sein, mache ich mir darüber möglichst wenig Gedanken. Ich vertraue auf mein Körpergefühl und meine Lauferfahrungen aus den letzten drei Jahren. Seit ich laufe, habe ich keine Ernst zu nehmende Erkältung mehr gehabt – und ich laufe auch im tiefsten Winter. Grippe oder Fieber sind mir fremd. Eher frage ich mich, wie Knochen, Muskeln, Bänder und Sehnen die kommenden Belastungen eines Marathonlaufs wegstecken werden. Hier tauchten in der Vergangenheit eher mal die Problemchen auf. Aber mutig voran 🙂 Wie soll ich herausfinden, ob ich es schaffen kann, wenn ich es nicht ausprobiere? Irgendwie logisch,oder?
Trainingswoche 1 beginnt am 30.12.2019
Bis zur gezielten Marathonvorbereitung sind es noch knapp 3 Monate. Bis dahin habe ich noch genug Zeit. Zeit, mich mit meiner Entscheidung auch mental auseinanderzusetzen. Das ist ein weiteres Thema, das es zu bewältigen gilt. Doch ich bin bereit, mich auf das Abenteuer „Marathon“ einzulassen und bin gespannt, wie das Ergebnis aussehen wird.
Folgt meinem Marathon-Trainings-Tagebuch
Die Reise beginnt am 30.12.19 – 19.04.2020
Über den Verlauf meiner Trainingswochen werde ich Euch ab dem „offiziellen“ Trainingsbeginn (30.12.19) auf dem Laufenden halten. Ich werde berichten, wie es so läuft. Körperlich und mental. Dafür richte ich ein gesondertes Tagebuch (Link folgt) ein. Wenn Ihr also Lust habt, guckt einfach zwischendurch mal rein. Oder abonniert meinen Blog. Dann verpasst Ihr nichts, und Ihr seid immer auf dem Laufenden. Motivation werde ich mit Sicherheit brauchen. Eines steht fest: Ich bin bereit für die Reise und nehme alles wie es kommt. Ich freue mich auf Eure Kommentare. Bleibt alles gesund und achtet auf Euren Körper!
Fotos: © Daniel Bär © pexels.com/de
[crypto-donation-box]
Hi Daniel,
tolles Ziel, ich wünsch dir viel Erfolg und bin auf dein Tagebuch gespannt!
Gruß Jan