Musikvideo: BAERS – Augen Zu

Musikvideo: B A E R S – Augen Zu

Harte Zeiten für gute Gigs

“Augen zu – und durch!” ist derzeit das nicht selbst gewählte Motto vieler Künstlerinnen und Künstler. Doch was tun, wenn Auftritte immer seltener und der Besuch von Sommerfestivals Wunschträume bleiben? Auf beiden Seiten. Da ist Kreativität gefragt.

Nutze den Tag

“Carpe diem! – Nutze den Tag!” hat vor Zeiten der römische Dichter Horaz in die Schlußzeile eines Gedichts geschrieben. Dasselbe dachten sich auch BAERS, als sie sich an die Arbeit zu ihrem ersten offiziellen Video machten. Selbiges erblickt heute das Licht der Musikvideowelt, nachdem schon die ersten Teaser der Protagonisten im Netz einen kleinen Vorgeschmack geliefert hatten.

Solider Sound vor sonnendurchfluteter Kulisse

Die Gegend in und um Freiburg bildet die sonnendurchflutete Kulisse, in der Produzentin und Regisseurin Linda Stark das Trio in Szene setzt. Musikalisch startet “Augen zu” mit Michaels Funkbass während Steffi gesanglich ins Thema einleitet. Schnell entwickelt der Song eine eigene Dynamik mit Ohrwurmverdacht. Johannes Hackl trifft mit seinem Stick überzeugend und mit fast stoischer Genugtuung den richtigen Beat während Steffi ihre Gitarre rockermäßig schrubbt. Der Bassmann Michael liefert “Augen Zu” gelassen und solide ab. Man muss einfach mitgrooven bei “shame on me, shame on me, shame on youuuuu!” Als musikalische Vorlage orientierten sich die Songwriter am Ohrwurm “Dance Monkey” von Tones and I, wie sie mir verrieten. Überzeugt vom Hitpotenzial der “Dance Monkey”-Macher, wurde der Song zur konzeptionellen Blaupause für den ureigenen Song der BAERS, ohne ihn kopiert zu haben. Nur Profis verstehen, was genau dahinter steckt.

Textlich am Nerv der Zeit

Auch textlich bewegen sich die Drei am Nerv der Zeit. Trotz, oder gerade wegen Corona. 

“Uns geht es viel zu gut in unserer verdrehten Welt,
fokussieren zu gerne jedes Luxus-Problem,
während unser Planet langsam zerfällt,
und die wahren Kinder-Träume in unserem Chaos untergehen” 

Gerade in der aktuellen Zeit lässt die Strophe auch ohne die Nennung des eindeutigen Bezugs genügend Interpretationsspielraum, um sich die Problematik vor Augen zu führen. Als ein Beispiel sei nur die Diskussion um den rheinischen Karneval genannt, in der angebliche Kulturgüter verloren zu glauben scheinen, wenn am 11.11. um 11.11 Uhr mal nicht die 5. Jahreszeit eingeläutet wird. Dagegen scheint es irrelevant, ob nach den Sommerferien unsere Kinder wieder gefahrlos zur Schule gehen können.

“Shame on me, Shame on me, Shame you” 


 

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