MGV Frohsinn – New York ~ New York – Graben-Neudorf

New York ~ New York
Eine Stadt und ihre Musik



Seit Tagen meldete der MGV Frohsinn aus Neudorf auf seinen Plakaten “AUSVERKAUFT” und meinte damit die Konzertveranstaltung am 18. November in der Pestalozzihalle.  Schon im vergangenen Jahr kündigte Wolfgang Tropf das Chorhighlight an. Und dass es ein glanzvoller Abend werden würde, davon konnten wir uns am Samstag selbst überzeugen. Weit im Voraus hatte meine Frau die Karten besorgt. Da hielt ich sie noch für verrückt. Wie sollte  es ein Chorkonzert in der Provinz schaffen, die Pestalozzihalle an ihre Kapazititätsgrenzen zu bringen? Doch nicht zuletzt deshalb, weil unsere Tochter Teil des Kids-Chores war und uns schon im Vorfeld quasi den Broadway mit nach Hause gebracht hat, wollte Kerstin sicher gehen, dass es einen Platz für uns gab. Und es war eine sehr kluge Entscheidung.

Wahlveranstaltung der Republikaner?

Weniger klug war die Entscheidung, zu denken, dass “halb sieben” (eine Stunde vor Beginn) locker reichen würde, um einen guten Platz zu finden. Die Halle war bereits zum Bersten voll, und nur durch Zufall konnten wir noch zwei wirklich gute Sitzplätze ergattern. Fast meinte ich, bei einer Wahlveranstaltung der Republikaner gelandet zu sein, als ich mir die Tisch-Beflaggung und die großflächige Stars & Stripes Deko ansah. Fehlte nur noch, dass Mr. Trump als Überraschungsgast die Bühne betrat und das Volk in Jubel ausbricht. Mit der gebuchten Security aus Hambrücken war jedenfalls ausreichend für Sicherheit gesorgt. Die Jungs und Mädels des Motorradclubs machten im Foyer mächtig Eindruck in ihrer Kluft.

Mr. President blieb fern

Mr. President blieb der Veranstaltung letztlich fern, was dem Großteil der Besucher wohl ganz recht war, denn heute ging es um Musik und nicht um Politik. So passten die großartige Tischdeko und die ausladenden amerikanischen Flaggen, die den Weg in die Halle säumten, eigentlich bestens zum Thema New York ~ New York, DER wohl amerikanischsten Stadt an der Ostküste der USA.

New York ~ New York

Einen passenderen Einstieg in den Abend hätte es gar nicht geben können, als mit dem Song “New York New York”, der Frank Sinatra berühmt machte und als heimliche Hymne der Stadt gilt. Dabei ging es auf der Bühne durchaus turbulent zu. Wer damit rechnete, den ganzen Abend stundenlang auf eine in geordneten Reihen stehende Ansammlung von Sängerinnen und Sängern starren zu müssen, wurde direkt eines Besseren belehrt. Choreografisch anspruchsvoll präsentierte der Chor eine sehenswerte Revue à la Chorus Line und hatte für die kommenden Stunden eine überzeugende Duftmarke gesetzt.

Lieder mit großer Seele

Mit seinen einleitenden Erzählgeschichten zu den Songs,  gelang es Wolfgang Tropf ein ums andere Mal, uns mitzunehmen. Hinein in die Lieder und in die Seelen der Künstler, die aus ihren Erlebnissen Musikstücke für die Ewigkeit geschrieben haben.  Besonders berührend ist die Geschichte, in der Eric Claptons Sohn am 20. März 1991 auf  tragische Weise aus dem 53. Stock eines Hochhauses gestürzt war. In der ersten Strophe des Songs Tears In Heaven fragt der Songschreiber, ob sein Sohn ihn im Himmel wohl wiedererkennen würde. Im Himmel wird es keine Tränen mehr geben. Das ist die Kernbotschaft, die hinter diesem Lied steckt.

9/11 gehört zu New York

Der Song aus einem Videoclip, den ein New Yorker Finanzmakler aus eine Collage aus Zeitungsfotos und Originaltönen zusammengesetzt hatte, war bereits ein Jahr alt und fand kaum Beachtung. Erst als Steve Golding ihn für die Untermalung seiner Bilder verwendete, stürmte er die Charts und gelangte so zu verspätetem Ruhm. Only Time wurde so zur Hymne dieses weltverändernden Ereignisses, als am 11. September 2001 zwei entführte Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers krachten. Aber New York bietet nicht nur tragische sondern auch amüsante und heitere Geschichten, denen allesamt wunderschöne Lieder folgten.

Es sind Geister unter uns

Mit Ghostbusters betraten die Geisterjäger die Bühne. Die Kids performten den Titelsong des mittlerweile mehr als 30 Jahre alten Kinostreifens gleichermaßen gesanglich wie tänzerisch engagiert. Damit war der Bogen zur Popmusik der Neuzeit und dem Broadway geschlagen. Die New Yorkerin Lady Gaga, deren Künstlername im Song Radio Gaga seinen Ursprung hat, kam mit Pokerface ebenso zur Präsentation wie die Broadwaymusicals Sister Act, Annie und die West Side Story. Gesanglich stark gaben alle Solisten ihr bestes und begeisterten das Publikum über alle Generationen hinweg.

Broadwayfeeling

Berühmte Musicals wie Sister Act und die als Kinofilm mit 30 Oskars gekrönte West Side Story fanden ihren Weg nach Manhatten. Die Musicals gelangten dort zu Weltruhm und ein kleines bißchen Glitzer davon erstrahlte an diesem Abend auch auf der Bühne der Pestalozzihalle. Nicht weniger erotisch als auf den großen Musicalbühnen der Welt gelang es dem MGV Frohsinn mit Big Spender und dem Protagonisten Wolfgang Tropf (in der Rolle seine Lebens  😉 ) die Halle zum Kochen zu bringen. Mal ehrlich: von so vielen hübschen Damen am “Schlawittchen” direkt von der Bühne abgeschleppt zu werden –  was für ein größeres Finale kann sich ein Chordirektor wünschen?

Save The Date

Drei gefeierte Zugaben konnten nach vier kurzweiligen Stunden nur eines bedeuten: Schluss ist mit der Broadway-Revue in Graben-Neudorf noch lange nicht. Deshalb wurde an diesem Abend schon der Wiederholungstermin bekannt gegeben. Am Samstag, den 24. November 2018 kommt das Spektakel zurück in die Pestalozzihalle nach Graben-Neudorf. SAVE THE DATE ! – RESERVIERT EUCH DIESEN TAG! und besorgt Euch rechtzeitig die Eintrittskarten, wenn es 2018 wieder heißt: NEW YORK ~ NEW YORK  Eine Stadt und ihre Musik!


Galerie

Es sind im Laufe des Abends eine Menge Fotos entstanden. Die Auswahl fiel schwer.  Die besten Fotos des Abends findet Ihr hier zur Onlineansicht und zum Download. Die Fotos dürfen frei verwendet werden. Mein einzige Bitte: Das Copyright darf nicht entfernt, verändert oder unkenntlich gemacht werden. Viel Spaß damit!

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Fotos: © Daniel Bär




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